...und jetzt zum südlichsten Ende Europas
Nach ziemlich genau 9.200 km und vier Wochen Fahrt sind wir wohlbehalten zurück...
Das Reisetagebuch wird ein wenig länger dauern...ich werde es nach und nach einstellen.


Tag 1 / 01.05.15: 
Um 08:00 Uhr war es endlich soweit.Wir wollten uns eigentlich bei Burger King in Lauenau treffen...wie gesagt...eigentlich. Der Lange wartete bei McDonalds in Bad Nenndorf und ich bei Burger King in Lauenau. Nach ca. 45 Minuten rief ich ihn an und wir verabredeten, auf die Autobahn zu fahren und uns auf dem nächsten Rastplatz zu treffen. Hätte auch geklappt, wenn ich nicht auf den nächsten Parkplatz gefahren wäre... ich sah den Langen vorbeifahren und folgte ihm dann bis zum Rastplatz. Wenn der Tag schon so beginnt...
Unsere erste Etappe führte uns, wie geplant, über die Autobahn. Unsere Ponys wollten insgesamt 38 Liter feinsten Futters für 55,00 €.  Zum Mittag gab es unterwegs Jägerschnitzel für 5,99 €. Dazu "lecker" Kaffee für 3,00€.
Wir kamen dann um 17.30 Uhr nach unspektakulärer Fahrt in Mons am Campingplatz an und... da hing ein Schild an der Pforte...leider in französischer Sprache. Kurz abfotografiert und der großen Tochter geschickt: "Platz wegen Umbau geschlossen". Na, toll! In der näheren Umgebung war nach Herrn TomTom ein Campingplatz in 15 km Entfernung. Also die Ponys bestiegen und los... Wir haben den "Campingplatz" dann auch gefunden. Der Platz war sicher mal im Betrieb (vor 40 Jahren oder so) jetzt waren dort nur ein paar große Wohnwagen mit entsprechenden Fahrzeugen und den dazugehörigen Menschen. Einen Platzwart suchten wir vorerst vergeblich aber ein netter älterer Herr aus den besagten Wohnwagen gestikulierte, dass wir uns irgendwo hinstellen sollen. Gesagt, getan. Wir bauten das Zelt auf und suchten das Sanitärgebäude auf. Die Tür war aus den Angeln gerissen und das letzte Mal wurde eben vor ca. 40 Jahren sauber gemacht... da könnten wir nicht rein gehen... 
O.K. kurze Lagebesprechung... wir bleiben die Nacht und hauen morgen Früh ab. An der ersten Tankstelle waschen wir uns und frühstücken. 
Irgendwann am Abend kam dann der "Platzwart" knöpfte uns 6 Euronen ab und verschwand wieder. 
Die Nacht war völlig ruhig. Am Morgen um 09.00 Uhr haben wir uns dann bei bewölktem Himmel auf die Socken gemacht.

                      





Tag 2 / 02.05.15: 
Um 09.00 Uhr bei 8 Grad verließen wir den Ort des Grauens. Wir fuhren zuerst zur nächsten Tankstelle um uns zu waschen und zu frühstücken. Es gab lecker Croissant und guten Kaffee für 5,30€. Wir hatten unterwegs ein wenig Sonne und sehr viel Regen. Getankt wurden 25 Liter für 41,00€. Weil wir so nass geworden sind, haben wir unterwegs beschlossen ein Hotelzimmer zu mieten. Um 17.30 Uhr erreichten wir, völlig aufgeweicht, das Hotel Criden in Tours. Die nette Dame an der Rezeption gab uns ein wirklich schönes Zimmer. Mit Frühstück zahlten wir 89,00€. Unsere Nassen Klamotten könnten wir, dank Heizung, gut trocknen. Nach dem wir ausgiebig geduscht haben, ging es mit Regenjacken bewaffnet in die nahegelegene City. Hier aßen wir in einem Imbiss einen Döner. Auf dem Rückweg ins Hotel kauften wir noch ein paar Getränke, die wir dann umgehend auf der Raucherterasse des Hotels leerten. Dazu gab es eine feine Zigarre...





Tag 3 / 03.05.15: 
Gegen 08.00 Uhr machten wir uns auf zum Frühstücksraum des Hotels. Bei dem immerhin 8,50 € teuren Frühstück hätten wir eigentlich etwas mehr erwartet... steinharte Brötchen, Madeleines aus Tüten und altbackene Croissants (an denen jeder rumfummelte) sowie lauwarmer Kaffee war dann aber alles was vorhanden war. Um 10.30 Uhr ging es dann im Regen und bei 8 Grad in Richtung Bordeaux los. Nach ca. 6 Stunden Regenfahrt kamen wir endlich in Bordeaux an. Die Temperatur hatte sich inzwischen auf 28 Grad erhöht und manchmal könnten wir sogar die Sonne sehen. Unterwegs hat der Blinker des Langen, vermutlich wegen der Feuchtigkeit, eine Macke bekommen. Um eine Sichtung und eine Reparatur durchzuführen, fuhren wir zufällig auf den Parkplatz des Fast-Hotel Bordeaux. Kurzerhand checkten wir für unglaublich günstige 20,00 € pro Person ein. Unser Zimmer bestand aus einem geräumigen Wohnkontainer mit Dusche und WC. Unsere nassen Klamotten verteilten wir zum trocknen im ganzen Zimmer und duschten dann ausgiebig. Wir gingen dann zur Rezeption und bestellten Rotwein, den wir bei bestem Wetter im Aussenbereich der Anmeldung tranken. Zum Abendbrot gingen wir in eine Grillbar und verspeisten jeder einen Riesenburger und tranken eine Flasche Rotwein...lecker! Wieder zurück setzen wir uns wieder vor die inzwischen geschlossenen Rezeption und rauchten gemütlich eine Zigarre.






Tag 4 / 04.05.2015:
 Nachdem wir im angrenzenden Supermarkt Kaffee, Schoko Croissants und Brötchen gekauft haben, verspeisten wir dieses leckere Frühstück in der Ladezone des Supermarktes. Um 10.00 Uhr starteten wir in Richtung Bilbao. Das Wetter spielte endlich mit und wir konnten die Etappe genießen. In Dr Nähe des Örtchens Hernani hielten wir gegen 14:00 Uhr an und aßen je ein Brötchen mit Schinken vom Iberico Schwein...lecker! Um 16.20 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz Playa Arenillas in Islares an. Hier wurden wir sehr freundlich von dem Besitzer begrüßt. Er meinte, dass wir sehr durstig aussehen und doch erstmal ein Bier auf seine Kosten in der angrenzenden Bar trinken sollen... Anschließend erledigten wir die Formalitäten und er sagte, dass wir uns an das Wäldchen stellen sollen, da wäre es windgeschützt... der Lange und ich schauten uns verständnislos an...es war windstill! Egal, das Zelt an besagter Stelle aufgebaut, Bratkartoffeln gebrutzelt, an die Steilküste gegangen und in der dortigen Bar ein Bier getrunken...dann kam der Wind! Es waren so heftige Böen, dass fast alle Gäste in die Bar flüchteten...wir gingen zum Campingplatz, immer noch ohne Wind, und verbrachten einen netten Abend in der dortigen Bodega. Die Kellnerin brachte uns irgendwann noch leckeren Käse zu unserem Rotwein und wir waren glücklich.
Was wir nicht bemerkten, war die Tatsache, dass inzwischen Sturm und Regen auch den Platz erreicht hatte. Als wir uns gegen 23.30 Uhr auf den Weg zum Zelt machten, merkten wir sehr schnell, dass dieses verschwunden war... d.h. wir konnten die Ponys noch sehen, das Zelt aber nicht...was war passiert? Das Zelt hatte dem Sturm nicht mehr standgehalten und eine "Stange" war gebrochen. Wir legten uns dennoch in das "tiefergelegte" Zelt und schliefen schnell ein.





Tag 5 / 05.05.2015:
Am Morgen war alles wieder gut. Sonnenschein und windstill. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Platz Bodega reparierten wir unser Zelt mit "Panzerband". Danach ging es gegen 10.00 Uhr in Richtung Zamora los. Das Wetter spielte anfangs mit, später wurde es wieder stürmisch. Gegen 17.00 Uhr kamen wir am Campingplatz in Zamora an... leider war der geschlossen. Nach kurzer Beratung schlug der Lange vor, wir fahren durch nach Porto... Dort kamen wir völlig kaputt um 21.30 Uhr an. Das Hotel "Portinari" in der Rua da Arroteia war das erste Hotel, dass wir gesehen haben. Der Lange sagte weltmännisch "warte kurz, ich gehe eben mal rein und frage ob noch was frei ist...". Ich habe dann ca. 20 Minuten bei den Mopeds gewartet...dann schaute der Lange kurz aus der Tür uns meinte, dass er glaubt wir können wohl ein Zimmer bekommen. Weitere 10 Minuten später war es dann soweit...wir konnten endlich unsere Klamotten in das Hotel bringen. Der Grund, dass es so lange gedauert hat war, dass der Nachtportier ausschließlich Portugiesisch sprach und der Lange mit Händen und Füßen unser Anliegen erklären musste. Aber... es hat sich gelohnt! Nachdem wir die Sachen auf unser wirklich schönes Zimmer gebracht hatten, verspürten wir mächtigen Hunger! Also wieder zum Portier... mit Händen gezeigt, dass wir großen Hunger haben und "gefragt" ob es in der Nähe noch was zu knabbern gibt. Der Portier hat uns an den Händen genommen und uns in ein nahegelegenen Restaurant gebracht und uns offensichtlich als seine guten Freunde vorgestellt. Sofort wurde u s ein Tisch zugewiesen und dieser mit einer weißen Tischdecke und kleinen Platzdeckchen gedeckt. Zuerst kam der Besitzer des Restaurant u d gab uns zu verstehen, dass er uns leider nicht versteht...aber seinen Sohn holen lässt, der englisch spricht. Der Sohn war der Juniorchef und ca. 30 Jahre alt, kam und erklärte, er würde eine gute Freundin holen, die perfekt englisch spreche. Inzwischen hatten wir je ein schönes großes Bier bestellt und auch bekommen. Die Freundin kam und übersetzte uns die Speisekarte. Netterweise gab sie noch den Hinweis, dass wir doch die Spezialität des Hauses nehmen sollten. Ohne zu wissen was dieses war, bestellten wir. Was dann kam hat uns echt umgehauen 😜...der Juniorchef brachte zwei riesige Teller mit einem riesigen Steak auf leckerem Brot mit Spiegelei obendrüber. Dazu gab es Pommes und eine Salatbeilage...lecker. Die Portion war kaum zu schaffen und wirklich total lecker. Während des Essen hatten wir noch jeder ein großes Bier bestellt. Der Juniorchef gesellte sich zu uns und wir unterhielten uns prächtig. Irgendwann fragte er, ob wir vielleicht einen, von seinem Vater selbst gebrannten Schnaps haben wollen. Klar sagten wir. Er ging zu seinem Vater an den Tresen und dieser ging offensichtlich in einen privaten Nebenraum. Als er wieder herauskam hatte er eine Flasche ohne Etikett in der Hand, befühlte zwei Gläser und redete mit den anderen Leuten im Restaurant. Er kam zu uns an den Tisch und gab uns die Gläser mit den freudigen Ausspruch Saude. Wir,kippten den Schnaps runter und aus den Augenwinkeln könnten wir sehen, wie uns alle anderen Besucher erwartungsvoll lächelnd anstarrten... Gut, der Schnaps war stark aber lecker und wir verzogen keine Miene. Der Senior und der Junior setzten sich an unseren Tisch und schrieben auf unsere Platzdeckchen die Zahl 65%!!! Auf die Frage, ob wir noch ein Glas wollen, entgegneten wir natürlich "ja, gerne". Diesmal war es schlimmer😳 Irgendwann verabschiedeten wir uns von den Gastwirten und ihren Frauen, gingen vor die Tür und genehmigten uns eine Zigarre. Während des paffens unterhielten wir uns über diesen Weltklasse Abend und beschlossen einfach eine. Tag länger zu bleiben. Hoffentlich ist unser Zimmer auch noch einen Tag länger frei...









Tag 6 / 06.05.2015:

Um 07.00 Uhr sind wir aufgestanden. Unser erster Weg führte uns an die Rezeption, wo heute der Hotelmanager Dienst hatte. Wir fragten, ob wir das Zimmer eine Nacht länger mieten können. Nach eingehender Recherche in seinen Unterlagen sagte er, dass wir dann aber um 07.30 Uhr am nächsten Tag das Zimmer geräumt haben müssen. Wir bedankten uns und sagten zu. Nachdem wir geduscht hatten war Frühstück angesagt. Lecker und ausreichend!
Nach Beendigung des Frühstücks fragten wir den Hotelmanager wie man am besten zu Fuß in die Innenstadt kommen würde. Er machte uns einen Plan und schrieb uns vorsichtshalber die Adresse des Hotels auf einen Zettel.
Wir machten uns dann auf den Weg... nach ca. 2 Stunden in inzwischen brütender Hitze, hielten wir ein Taxi an und baten den Fahrer uns in die City zu bringen... Wir waren tatsächlich fast im Kreis gelaufen.
Das Taxi setzte uns nach kurzer Fahrt mitten in der City aus. Hier staunten wir nicht schlecht! Mitten auf dem riesigen Marktplatz machten gerade die Teilnehmer einer Oldtimer Rallye eine ausgedehnte Pause.
Nachdem wir uns stattgesehen hatten, kauften wir Tickets für eine Stadtrundfahrt im offenen Doppeldeckerbus. Durch die vielen Sehenswürdigkeiten stark geschwächt, stiegen wir am Hafen aus und suchten eine nette Strandbar auf. In der Sonne sitzend und Erfrischungsgetränke verzehrend konnten wir die Schiffe den Hafen verlassen sehen. Klasse, das Leben ist schön!
Gegen 14.00 Uhr bräche. Wir wieder auf und blieben an einem großen Grill "hängen". Auf dem Grill wurden frische Sardinen zubereitet...also hingesetzt, je eine Portion bestellt und lecker gefuttert.
So gestärkt traten wir den Rückweg an. Zuerst wieder in den Touristenbus, dann wieder ins Taxi. Um 19.30 Uhr trafen wir wieder am Hotel ein, machten uns frisch und begaben uns dann wieder in das bereits bekannte Restaurant. Hier gab es ein großes Hallo, dachten die Besitzer doch, wir wären schon längst in Lissabon.
Wie bestellten das gleiche Gericht wie am Tag zuvor...wieder lecker. Der Senior und der Junior setzten sich wieder zu uns und wir unterhielten uns angeregt.
Irgendwann wollten wir zahlen. Wir bekamen die Rechnung und stellten erstaunt fest, dass wir noch weniger als am Tag zuvor bezahlen sollten. Der Senior sagte lächelnd "Rabatt". Zum Abschluss gab es einen superlecker Portwein und die Frage ob es möglich wäre ein Foto mit Ihnen und uns vor dem Restaurant zu machen. Dem stimmten wir gerne zu.
Wir verabschiedeten uns dann und gingen zum Hotel. Hier ging es gleich in die Falle.
Ganz klar, Porto werden wir irgendwann wieder besuchen. Die Menschen sind hier sehr freundlich und aufgeschlossen, die Stadt ist total schön.








Tag 7 / 07.05.2015:

Wie versprochen räumten wir unser Zimmer um 07.30 Uhr und nach dem Frühstück brachen wir um 08.30 Uhr in Richtung Lissabon auf. Bei sehr gutem Wetter erreichten wir den Campingplatz Lisboa um ca. 15.00 Uhr.

Hier schlugen wir unser Zelt in einem Pinienwäldchen auf und "besorgten" uns erstmal eine Sitzgelegenheit, bestehend aus Tisch und zwei Bänken die aus Baumstämmen zusammengezimmert waren. Wir mussten dieses sauschwere Ding ca. 200 Meter weit durch den Pinienwald schleppen und dabei auch eine Böschung erklimmen. Völlig erledigt nähmen wir an unserer neuen Errungenschaft Platz und beschlossen uns den Platz anzuschauen, im Restaurant einzukehren und dann im platzeigenen Supermarkt einzukaufen. Wir drehten also eine große Runde auf dem sehr schönen Platz und holten uns einen Hamburger im "Restaurant". Wir fragten uns dann, wo wohl der Supermarkt sei....und stellten fest, dass der Markt aus einer kleinen Ecke des Imbisses bestand. Egal, wir kauften Wasser, Cole und Bier und begaben uns zu unserem Stellplatz. Ausruhen war aber nicht. Der Lange hatte in der Nähe des Campingplatzes ein Geschäft mit Outdoorartikeln gesehen und wir machte. Uns auf den Weg dorthin. Ich kaufte mir einen Campinghocker (hatte meinen ja vergessen) und wir hielten Ausschau nach einem kleinen Tisch, leider ohne Erfolg.

Zurück am Platz machten wir es uns dann auf unserer "Festzeltgarnitur" bequem und ließen die erste Woche nochmals Revue passieren. Später machten wir Bratkartoffeln und tranken zwei Dosen Bier.